Der Gemischte Chor

Der Gemischte Chor - eine bewegte Geschichte

„In der Sitzung des Kirchenrates am 15. Februar 1897 wird die Frage angeregt, ob es sich empfehle, dass an den Hauptfesttagen einige (ein oder zwei) Chorlieder des kleinen Chores, der am Weihnachtsband gesungen hat, in den Gottesdienst eingeschoben werden. Der Kirchenrat steht vorläufig der Sache teils zweifelhaft, teils ablehnend gegenüber. Doch wird die Frage weiterer Erwägung resp. Erkundigung anheim gegeben.“

 

Gegründet wurde der Gemischte Chor der Apostelkirche im Jahre 1897 von Pastor Roth, selbst ein hervorragender Musiker und nach Angaben von Zeitzeugen ein „Meister auf dem Klavier“.

Am 26. April 1920 fand in der Gastwirtschaft Frye eine Sitzung des Chores statt, in dem der bisherige lose Zusammenschluss in einen Verein umgewandelt wurde. Der Verein erklärt ausdrücklich, dass „auch Katholiken als Mitglieder willkommen seien!“

 

Im Jahre 1920 schloss sich der Lehrer der ev. Schule in Neuenkirchen, Gerhard Müller aus Wilhelmshaven, dem Chor an und stand Pastor Roth in der Leitung des Gemischten Chores zur Seite. Immer mehr Sängerinnen und Sänger schlossen sich dem Chor an. An besonderen Festtagen wurde in der Kirche gesungen, wobei besonders die Gottesdienste am Weihnachtsabend eindrucksvoll und vom musikalischen Niveau her sehr hochwertig gewesen sein sollen.

26. April 1920: Sitzung des Chores bei Frye

 

Punkt 1: Umwandlung des bisherigen losen Zusammenschlusses in einen festgefügten Verein. Jährl. Beitrag 3M.

Liedervater: Herr von Ahn

Schriftführer: Brennecke

Kassenwart: Kowert

Notenwart: Brickwede

 

4m Miete pro Übungsabend.

 

Der Verein erklärt, dass ihm auch Katholiken als Mitglieder willkommen sind.

Bußgelder:

Fehlen 50ch

Zuspätkommen bis1/4 Std. 10ch

bis1/2 Std. 25ch

mehr als 1/2 Std. 30ch

Lehrer Müller wird als 2. Dirigent

benannt.

 

Januar 1921 Vereinsabzeichen

April 1921 1. Stiftungsfest

7. Mai 1921 Pastor Roth und Lehrer Müller werden von den Bußgeldern befreit

2. Juni 1921 Die Bußgelder werden vorläufig abgeschafft.

 

Im Jahre 1922 bezog man das neue Vereinslokal Stefener, wo dann auch im Saal am 2. Weihnachtstag zum Weihnachtskonzert unter Leitung des Dirigenten Pastor Roth zum großen Weihnachtskonzert eingeladen wurde. Der Saal war jedes Jahr bis auf den letzten Platz gefüllt, was einerseits an der großen Programmfolge als auch an dem hervorragenden Ruf gelegen haben musste, den der Chor inzwischen genoss.

Lehrer Müller begleitete die recht anspruchsvollen Chorwerke (u.a. die „Zigeunerlieder“ und „Ungarische Tänze“ von J. Brahms, „Messias“ von G.F. Händel u.a.), ein Instrumentalensemble war zugegen, und auch Sänger des Chores übernahmen die Solopartien.

Nach der Versetzung von Gerhard Müller und dem Tode von Pastor Roth leitete Gerhard Hörmann den Chor. Er war Hauptlehrer an der ev. Schule in Neuenkirchen. Damit verbunden war auch die Organistenstelle an der Apostelkirche.

Mit viel Engagement und Fachwissen und einer ungeheuren Musikalität führte Hörmann die große Tradition des Chores und der Auftritte weiter. Im Sommer wurde darüber hinaus eine „Konzertreise“ in die nähere Umgebung gemacht.

Nach der Pensionierung von Gerhard Hörmann im Jahre 1964 ruhte der Chor etliche Jahre.

 

April 1955  -  Zeitungsnotiz:

„Der evangelische Chor zählt zu den ältesten Vereinen der Gemeinde und hat stets durch seine öffentlichen und internen Veranstaltungen kulturpflegend im Gemeindeleben gewirkt.“

 

26.12.1957: 60-Jahr-Feier des Gemischten Chores im Saale Stefener

unter Hauptlehrer Hörmann

 

Geistlicher Teil:

Weihnachtssingen des Gem. Chores mit Abschnitten aus der Hirtengeschichte

 

Weltlicher Teil:

Laienspiel, weltliche Lieder, Ungarische Tänze (Brahms) Kaiserwalzer (J. Strauß)

 

31. Oktober 1957:

Im Reformationsgottesdienst kommt es zu Streitigkeiten zwischen Pastor Studt und dem gem. Chor, in dessen Verlauf der Pfarrer dem Chor das Singen im Gottesdienst verbietet.

Erst durch Pastor Maaß (Pastor in Neuenkirchen seit 1972) gab es neuen Aufschwung. Neuer Dirigent wurde der Musiklehrer Wilhelm Becker (bis Dezember 1983).

Danach leitete Frau Ingrid Maaß den Chor und wurde zeitweilig von ihrer Tochter Christiane unterstützt, bevor Kathrin Kreke die Leitung übernahm.

 

Seit November 2000 führt nun Wolfram Krumme den gemischten Chor Neuenkirchen und ist auch Organist an der Apostelkirche. Als Kirchenmusiker (C-Examen) wie auch als studierter Musiklehrer im Bereich Chor- Orchesterleitung und Lehrer für Blechblasinstrumente erweiterte er die Aktivitäten des Chores über die Bereicherung des Gottesdienstes hinaus.

Regelmäßig finden z.B. die „Geistlichen Abendmusiken“ in der Apostelkirche statt, mit Chorwerken passend zum Kirchenjahr. Auch die instrumental geprägten Konzerte das ganze Jahr über erfreuen sich regional wie auch überregional großer Beliebtheit, und so mancher Konzertbesucher reist extra zu dieser musikalischen Stunde nach Neuenkirchen.

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